China - meine ersten Eindrücke

Die Menschen hier sind super freundlich und neugierig. Ich habe das Gefühl, dass mich jeder Zweite anstarrt – aber das liegt wohl an meinen langen blonden Haaren. Ich weiß gar nicht, wie oft ich hier schon fotografiert wurde (übrigens ungefragt, man wird einfach wie eine Attraktion fotografiert, aber da hier alles andauernd fotografiert wird, ist das anscheinend normal).

Die Städte hier sind einfach riesig, als wir mit dem Flugzeug über Wuhan geflogen sind, haben wir fast eine dreiviertel Stunde gebraucht, so eine große Stadt habe ich noch nie von oben gesehen. Wahnsinn!

Was mir bis jetzt auffällt ist, dass alle irgendwohin spucken, eklig husten (für mich jedenfalls) und jeder immer irgendwas zu Essen dabei hat oder isst. Witzig finde ich, das während den Bahnfahrten geputzt und gefegt wird (aber weil auch drinnen ständig was auf den Boden geschmissen oder gespuckt wird, finde ich das eigentlich echt super!). Beim Essen wird halt laut geschlürft, gehustet und gerülpst – hier ist einfach alles lauter als bei uns. Englisch sprechen hier leider auch weniger Leute als gedacht, aber Übersetzungsapps helfen, sodass man sich trotzdem verständigen kann – zur Not klappt auch alles mit Hand und Fuß und die wichtigsten Wörter (Hallo, Tschüss, Danke & „Kein Fleisch“) habe ich schnell am ersten Tag gelernt!

Zum Thema Essen übrigens noch: als Vegetarierin ist es ein bisschen schwer vegetarisches Essen oder irgendwas ohne Fleisch zu finden. Ich dachte eigentlich, dass Gerichte mit Tofu öfter in den Restaurants zu finden sind. Dem ist leider nicht so, aber ich werde schon nicht verhungern. Zum Glück esse ich gerne Reis! Super lecker ist übrigens gekochter Lotus, den es hier oft und sehr günstig gibt! Ich wusste gar nicht, dass man Lotus essen kann. Außerdem kann man wirklich an jeder Ecke Obst kaufen und darüber bin ich super froh! Schokolade gibt es hier kaum, dafür aber seeehr viel Fleisch in allen möglichen Formen an hunderten Ständen und Buden, das bei uns so verkauft wird wie Backwaren und Süßigkeiten an der Theke.

Was mich noch sehr erstaunt ist, dass die Chinesen vom Warten nicht viel halten. In Schlangen wird sich ziemlich oft vorgedrängelt und weggedrückt. In der Metro lassen die Leute die anderen auch nicht zuerst aussteigen, sondern es wird einfach reingedrängelt. In den Zügen wird permanent Essen verkauft, alle zwei Minuten läuft jemand rufend durch den Zug um Essen zu verkaufen. Die Chinesen telefonieren sehr viel und laut. Generell wird hier noch viel mehr mit dem Handy hantiert als bei uns. Hier fährt man übrigens auch nachts ohne Licht am Fahrrad oder Roller und Verkehrsregeln gibt es hier, glaube ich zumindest, nicht wirklich. Dafür gibt es aber wirklich wenige Unfälle. Es ist halt alles ein bisschen anders als bei uns, aber ich lasse mich darauf ein und wie gesagt, bis jetzt gefällt es mir besser als gedacht.

Die Luftverschmutzung in den Städten ist aber wirklich ziemlich stark – mir brennen die ganze Zeit die Augen mit meinen Kontaktlinsen. Hier wird aber auch auf dem Land so viel gebaut, man merkt: China ist im Aufschwung. Es wird alles modernisiert und vergrößert. Aber darum ist oft alles sehr staubig und diesig.